Die 5 größten Gefahren für unser Trinkwasser
Die 5 größten Gefahren für unser Trinkwasser – und Ihre Gesundheit!
Trinkwasser gilt als das „am besten kontrollierte Lebensmittel“ in Deutschland. Ist es deswegen schadstofffrei und kann es immer bedenkenlos getrunken werden?
Geregelt wird das über die sogenannte Trinkwasserverordnung. Dort werden für viele Chemikalien, Mikroorganismen und andere Indikatoren Grenzwerte festgelegt – aber eben nicht für alle. Denn das ist schlichtweg unmöglich, gibt es doch allein Tausende von unterschiedlichsten Stoffen und chemischen Verbindungen. Und täglich kommen neue hinzu.
So sehen sich die Wasserversorger einer wachsenden Bedrohung durch Schadstoffe ausgesetzt und führen einen ständigen Kampf um eine hohe Wasserqualität.
Und dann entstehen immer neue Gefahren für unser Wasser: Gefahren, die von der Trinkwasserverordnung nicht einmal erfasst werden. Dazu gehören Arzneimittelrückstände, Hormone und zum Beispiel Mikroplastik.
Aktualisierung 15. März 2019
Selten hat ein Artikel so viele kontroverse Diskussionen ausgelöst, wie unser Blog-Beitrg über die „5 größten Gefahren für unser Trinkwasser“. Die Landwirtschaft sieht sich unter Generalverdacht, andere wittern gar krude Verschwörungstheorien. Aber viele stimmen auch grundsätzlich zu, nehmen die Gefahren wahr, die unserem Trinkwasser drohen.
So ganz falsch können wir aber mit unserer Auflistung hier dann doch nicht liegen, erhalten wir doch aktuell (März 2019) Unterstützung von „höchstamtlicher Seite“. Gemeint ist die EU. Die EU-Kommission möchte die europäische Trinkwasserrichtlinie umfassend modernisieren und an die aktuellen Gegebenheiten und Verunreinigungsquellen anpassen. Die Trinkwasserverordnung besteht nämlich unverändert seit 1998 – obwohl sie alle 5 Jahre aktualisiert werden sollte.
Die Kommission benennt dabei insgesamt 18 neue oder überarbeitete Parameter von Schadstoffen, deren Einhaltung und Überwachung die Voraussetzung für eine hohe Wasserqualität ist.
Und siehe da: finden sich doch die von uns genannten 5 größten Gefahren nun allesamt in den überarbeiteten Vorschlägen zur neuen Trinkwasserverordnung. Die alte Verordnung ist einfach nicht mehr zeitgemäß.
Was sind denn nun die 5 größten Gefahren für unser Trinkwasser?
1. Nitrate – die systematische Vergiftung des Grundwassers
Nitrate sind Stickstoffverbindungen. Dabei sind drei Sauerstoffmoleküle mit einem Stickstoffmolekül verbunden. Daher die Formel NO3. Früher wurde dies auch Salpeter genannt.
Die Pflanzen benötigen Nitrate für ihr Wachstum. Daher werden in der Landwirtschaft in großem Umfang nitrathaltige Düngemittel eingesetzt. Gedüngt wird mit künstlich erzeugten Düngemitteln oder aber, viel verbreiteter, mit Gülle, dem kot- und urinhaltigem „Abfallprodukt“ aus der Tierhaltung.
Nitrat wird im Körper zu Nitrit umgebaut. Nitrite wirken toxisch, stören die Sauerstoffaufnahme und Durchblutung. Nitrosamine, die wiederum aus Nitriten entstehen, gelten als krebserregend.
Darum gibt es Grenzwerte für Nitrat. In einem Liter Trinkwasser dürfen maximal 50 Milligramm Nitrat enthalten sein. Für Säuglinge und Kleinkinder ist sogar ein Grenzwert von 10 Milligramm festgelegt.
Durch intensive Landwirtschaft und Massentierhaltung sind ca. ein Drittel der Grundwasserquellen mit mehr als den 50 Milligramm Nitrat je Liter belastet. Denn die überschüssige Gülle stellt ein Entsorgungsproblem dar. Und so wird eben auf „Teufel komm raus“ gedüngt – überdüngt. Die Pflanzen können die überschüssigen Nitrate nicht mehr binden. Diese wandern dann in den Boden oder gelangen in unser Oberflächenwasser, in Bäche, Flüsse und Seen.
Deswegen wurde Deutschland bereits vom Europäischen Gerichtshof in Luxemburg verurteilt. Die Wasserversorger haben enorme Probleme, die überschüssigen Nitrate wieder aus dem Wasser zu holen. Heute behilft man sich, indem man verschiedene Quellen mischt, um den Gesamtnitratwert unterhalb des zulässigen Grenzwertes zu halten. Hier wäre ein radikales Umdenken in Politik und Landwirtschaft und beim Verbraucher, in Sachen Ernährung und Konsumverhalten, erforderlich. So kristallisiert sich schon heraus: nur mit aufwändigen und teuren Verfahren lässt sich Nitrat aus dem Wasser entfernen. Das wird die Trinkwasserversorgung langfristig dramatisch verteuern.
Die Trinkwasser-Grundverordnung
„Zweck der Verordnung ist es, die menschliche Gesundheit vor den nachteiligen Einflüssen, die sich aus der Verunreinigung von Wasser ergeben, das für den menschlichen Gebrauch bestimmt ist, durch Gewährleistung seiner Genusstauglichkeit und Reinheit nach Maßgabe der folgenden Vorschriften zu schützen.“
Dabei werden in der Trinkwasserverordnung drei Gruppen von Schadstoffen, bzw. Kriterien unterschiedent:
Chemische Verschmutzung
Mikrobiologische Verschmutzung
Einzuhaltende sonstige Parameter
Überprüft werden dabei ca 65 Kriterien, für die in der Regel genaue Grenzwerte festgelegt wurden.
Einige der wichtigsten Prüfungen:
- Acrylamid
- Benzol
- Bor
- Chlor
- Cyanid
- Fluorid
- Nitrat
- Escherichia coli
- Enterokokken
- Pseudomonas aeruginosa
- Quecksilber
- Uran
- Sulfate
- Tritium
- Geruch, Färbung, Geschmack
Diskussion
Wer ist für die Belastung des Grundwassers mit Nitraten verantwortlich?
Vorgebracht wurde, wir würden einseitig die Landwirtschaft für erhöhte Nitrate in unserem Wasser verantwortlich machen. Eine exakte, quantitative Analyse ist gar nicht so einfach. Wer nun in welchem Umfang zur Nitratbelastung der Gewässer beiträgt, ist Gegenstand intensiver Forschung.
Aber es lässt sich doch folgendes feststellen:
- Überhöhte Belastung der Gewässer tritt signifikant dort auf, wo intensive Landwirtschaft und/oder Viehzucht betrieben wird.
- Forschungen belegen den hohen Gesamtanteil der Landwirtschaft an den Stickstoffemissionen. Fast 60% der künstlich erzeugten Stickstoffverbindungen stammen aus der Landwirtschaft und Klärschlamm.
Darauf weist zum Beispiel das Umweltbundesamt hin:
„Verkehr-, Industrie- und Energiegewinnungsprozesse sowie Abwässer und nicht landwirtschaftliche Oberflächenabläufe tragen mit je 13 – 14 % zu den Gesamt-Emissionen bei. Der landwirtschaftliche Sektor ist mit mehr als 57 % Hauptverursacher reaktiver Stickstoffemissionen. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass gerade in diesem Bereich effektive Maßnahmen für eine Emissionsverminderung entwickelt werden.“
Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3982.pdf
Industrie, Verkehr, Verbrennungen erzeugen ebenfalls Stickstoffverbindungen. Diese befinden sich allerdings zum größten Teil in der Luft. Unser Problem „Feinstoffpartikel“ besteht übrigens zum Großteil aus Ammoniak, bzw. Stickstoffverbindungen. Die Belastung der Gewässer findet ihre Ursache allerdings vor allem in der Landwirtschaft bzw. Viehzucht und den Klärschlämmen.
Wir wollen hier keineswegs einseitig die Landwirtschaft verurteilen. Es ist ein komplexes Problem, in dem der Verbraucher mit seinen Essgewohnheiten (immer mehr Schweinefleich zu immer geringeren Preisen), die Politik, aber eben auch die Landwirtschaft ihre Rollen spielen.
Aber es gilt Lösungen zu finden. Mit dem Finger immer nur auf andere zeigen, wird nicht helfen.
2. Pestizide – Fungizide, Insektizide, Herbizide als Killer-Cocktail
Pestizide (vor allem Fungizide, Insektizide und Herbizide) werden von der Landwirtschaft als Mittel gegen Insekten, Pilze und Unkraut gespritzt.
Nur so lässt sich die industriell geführte Landwirtschaft mit ihren anfälligen Monokulturen schützen. Diese Giftstoffe lassen sich in ihrer Wirkung leider nicht auf bestimmte, unerwünschte Pflanzen und Tiere begrenzen. Wie sich auch ihr örtlicher Wirkungskreis nicht begrenzen lässt: die Schadstoffe verteilen sich im Boden, gelangen in das Oberflächenwasser, das Grundwasser und letztlich auch in unser Trinkwasser.
Diese Pflanzenschutzmittel sind in aller Regel hochgiftig. Natürlich streiten Hersteller, die ihre Produkte verkaufen wollen, Landwirte, die einen möglichst hohen Ertrag wollen auf der einen Seite und kritische Naturschutzorganisatoren und Verbraucher auf der anderen Seite, um die Giftigkeit, Grenzwerte und Auswirkungen der eingesetzten Mittel.
Aber viele Studien legen nahe: viele Pestizide fördern chronische Krankheiten, sind karzinogen, führen zu Geburtsfehlern, Missgeburten, Fortpflanzungsstörungen, Asthma, Alzheimer usw., usw.
Pestizide und Herbizide, Insektizide stehen im Verdacht, das Insekten- und Bienensterben maßgeblich zu verursachen
Kritisch muss man zudem die Wirkung der Kombination der verschiedenen Giftcocktails sehen. Wir kennen das aus der Medizin, wenn vor der Einnahme von bestimmten Medikamenten in der Kombination mit bestimmten anderen gewarnt wird. Ähnliche Mechanismen wirken sicherlich auch hier.
Die Industrie scheint die Aussagen über die Unschädlichkeit der Stoffe nicht länger halten zu können. Die Prozesse um Glyphosat verdeutlichen das. Aber letztlich passiert – nichts: es werden lediglich geringfügig veränderte, „garantiert unbedenkliche“ Mittel auf den Markt geworfen, die dann wieder neue, aufwändige Prozesse und Untersuchungen nach sich ziehen. Und so vergehen die Jahre…
Auch hier kann die Lösung nur in einem radikalen Umdenken von Politik, Landwirtschaft und beim Konsumenten liegen.
Auf Grund der Toxizität der Mittel gibt es hier in der Trinkwasserverordnung klare Grenzwerte. 0,0001mg je Liter je Mittel, in der Summe nicht mehr als 0,0005 mg sind noch erlaubt.
Leider keine echte Lösung: das vermutlich durch Pestizide und Herbizide ausgelöste Bienensterben geht weiter. Plantagenarbeiter leiden weiter. Und für Sie und uns bedeutsam: es gibt wohl Hunderte von diesen Mitteln. Und kein Wasserversorger prüft auf alle dieser Gifte, kann es gar nicht. Und muss es übrigens, laut Trinkwasserversorgung, gar nicht.
Schützende Maßnahmen müssen Sie schon selbst ergreifen. Das erfordert Kenntnisse. Achtsamkeit. Vorsicht. Und vielleicht Geld, um sich mit Bio-Ware versorgen zu können. Aus dem Wasser können diese Stoffe nur durch gute Wasserfilter entfernt werden.
Hinweis
„Pestizide“ ist ein Überbegriff für eine Reihe verschiedener Wirkstoffe. Hier eine kleine Auflistung verschiedener Pestizide:
- Akarizide = Milben
- Algizide – Algen
- Aphizide = Blattläuse
- Arborizide – Gehölze
- Avizide – Vögel
- Bakterizide – Bakterien
- Fungizide = Pilze
- Graminizide – Gräser
- Herbizide = Unkräuter
- Insektizide = Insekten
- Molluskizide = Schnecken
- Nematizide = Nematoden
- Ovizide = Eistadien
- Rodentizide = Nagetiere
- Viruzide – Viren
Die drei wichtigsten sind wohl Herbizide gegen Unkraut, Insektizide gegen Insekten und Fungizide gegen Pilze. Wir haben unseren Text zur klaren Unterscheidung etwas angepasst.
3. Metalle, die unser Körper gar nicht mag
Immer noch gibt es Häuser, in denen Bleirohre in den Installationen verwendet wurden, oftmals von den Mietern unbemerkt. Zusätzlich können Kupfer, Zink oder Eisen (Rost) das Wasser belasten.
Düngemittel können eine hohe Belastung des Wassers mit Uran bewirken. Hier ist weniger die Radioaktivität ein Problem, sondern die toxische Wirkung des Schwermetalls.
Schwermetalle können auch durch die verbauten Armaturen (Chrom, Kupfer) ins Wasser gelangen. Hier gibt es den Tipp, den Wasserhahn erst etwas laufen zu lassen, bevor man Wasser zum Trinken entnimmt.
Am kritischsten ist hier die Belastung mit Blei zu sehen.
Blei wirkt toxisch auf die Blutbildung. Besonders Kleinkinder und Säuglinge und Ungeborene sind hier gefährdet, da diese vorhandenes Blei noch stärker aufnehmen, als Erwachsene. Es kann sich sogar in den Knochen einlagern und dann Blut und Nervensystem nachhaltig schädigen.
In manchen Regionen waren bis zu 10% von entnommenen Wasserproben mit Blei belastet. Dies gilt vor allem für Häuser, die vor 1950 errichtet wurden. Aber nicht nur im Haus wurden Bleirohre installiert, auch die Zuleitungen von den großen Wasserrohren zu den einzelnen Häusern enthalten oftmals Blei. Niemand weiß sicher, wo solche Bleirohre installiert sind. Bei Unsicherheiten sollten Sie entsprechende Tests durchführen lassen.
Aktuell März 2019
In der neuen Trinkwasserrichtlinie drängt Deutschland besonders auf eine schärfere Bewertung für Blei und Chrom. Zur Verbesserung der Trinkwasserqualität soll künftig für Blei ein Wert von 5 µg/l, (bisher 10 µg/l) und für Chrom ein Wert von 25 µg/l (bisher 50 µg/l) vorgeschrieben sein.
Begründet ist das wohl in dem immer noch bestehenden Problem der Bleirohre in vielen alten Hausinstallationen.
4. Belastung durch Mikroorganismen
In Rohrleitungen und Hausinstallationen können sich Keime ansiedeln. Hier wird vor allem vor Legionellen gewarnt. Aber auch bereits das Trinkwasser kann mikrobiologisch belastet sein. Immer wieder lesen wir Warnungen, dass in bestimmten Regionen das Wasser vor dem Verbrauch abgekocht werden muss. Besonders im Sommer sind Flüsse und Seen belastet. Manchmal genügt auch ein totes Tier, das in die Trinkwasserbehälter gelangt, um entsprechende Erreger im Rohrleitungsnetz zu verteilen.
Besonders dramatisch ist die zunehmende Verbreitung von antibiotikaresistenten Keimen. Hier gibt es besonders zwei Quellen zu nennen: die Massentierhaltung und die Abwässer von Krankenhäusern, Pflegeheimen etc.
Auch hier greift zunächst die Trinkwassergrundverordnung. Bestimmte Keime werden geprüft, der Grenzwert ist sogar „Null“ (E. coli, Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa). Trotzdem gelangen immer wieder unvermeidlich Krankheitskeime ins Wasser. Erste Gegenmaßnahme der Versorger ist eine Chlorierung des Wassers – was wieder andere Probleme hervorruft. Chlor oder Chlordioxid töten Bakterien und Viren ab. Wird hier ein Grenzwert überschritten, nimmt man Chlorverbindungen in größeren Dosen über eine längere Zeit auf, drohen gesundheitliche Probleme.
Legionellen sind Bakterien, die sich besonders in Warmwassersystemen gut verbreiten. Es drohen Infektionen, in schweren Fällen Lungenentzündungen. Gefährdet sind vor allem Säuglinge, ältere oder immungeschwächte Personen.
Einfache, offene Küchentisch-Wasserfilter sind besonders anfällig für eine Verkeimung und bewirken somit schlimmstenfalls das genaue Gegenteil von dem, was erwünscht ist. Professionelle Wasserfiltersysteme fangen aber auch im Wasser befindliche Keime ab. Aber auch hier muss durch regelmäßige Wartung die Ausbreitung von Keimen präventiv verhindert werden.
Neu in der EU-Trinkwasserrichtlinie (März 2019)
Hier sollen weitere Keime strenger kontrolliert werden. Zudem fordert die deutsche Umweltministerin Schulze eine Änderung bei der Biozid-Verordnung. Es seien „Millionen Betreiber von privaten Brunnen vor ungeeigneten Desinfektionsmitteln zu schützen…“
Chlorat und Chlorit sollen neu in die Trinkwasserverordnung aufgenommen werden.
Die Entwicklung des Mikrosiemensgrenzwertes im Laufe der Jahre
Schafft man die Grenzwerte nicht, schafft man sie halt ab!
5. Moderne Zeiten – neue Gefahren:
Arzneimittelrückstände, Hormone und Plastik
Zunehmend gelangen Arzneimittelstoffe, Medikamentenrückstände und Hormone in unsere Wassersysteme. Dies geschieht einmal durch die Ausscheidungen von Mensch (und Tier), die über das Abwasser in die Kläranlagen gelangen. Problematisch ist auch die Entsorgung von alten Medikamenten in der Toilette. So finden sich schließlich Antibiotika, Antibabypillen, Anabolika, Schmerzmittel und viele andere Wirkstoffe in unserem Wasser. Die Kläranlagen sind technisch nicht darauf vorbereitet, diese nun ja unerwünschten Fremdstoffe aus dem Wasser zu fischen.
Es wird Jahre der Forschung und Entwicklung und viel Geld kosten, die Kläranlagen entsprechend aufzurüsten. Besonders die exzessive Nutzung und Verbreitung von Antibiotika ist gefährlich, fördert sie doch die Entwicklung antibiotikaresistenter Keime. Immer mehr Erreger entwickeln solche Resistenzen. Der Körper kann dann mit herkömmlichen Antibiotika gegen solche Keime nicht mehr geschützt werden. Eine dramatische, oft tödlich endende Entwicklung.
Inzwischen richtet sich das Augenmerk auf eine relativ neue, aber ebenfalls dramatische Bedrohung. Plastik breitet sich immer mehr aus. In der Form von Mikroplastik oder sogar Nanopartikeln durchdringt es auch Böden und gelangt schließlich in unser Trinkwasser. Weder ist die Wirkung von Mikroplastik auf unsere Organismen genauer erforscht, noch gibt es irgendwelche Konzepte, wie es aus Boden und Wasser wieder entfernt werden kann. Erste Studien weisen eine gefährliche Wirkung auf den Organismus aus. Mikroplastik dient z.B. als eine Art Katalysator für die Ansiedlung von Keimen. Aber, geht es um noch kleinere Partikel, fehlen noch Methoden und Möglichkeiten, diese Nanopartikel zu prüfen, zu messen und ihre Wirkung zu verfolgen. Sie sind einfach zu klein.
Reduktion des Plastikmülls, Müllvermeidung an sich, sind erste sinnvolle Schritte. Aber Gewässer, Böden sind bereits verseucht, Gegenmaßnahmen sind schwer. Denn Mikroplastik ist überall. Auch in der Luft. Aus dem Wasser können wir es mit entsprechenden Hochleistungsfiltern holen – aber aus dem Erdreich?
Die Trinkwasserverordnung schützt uns weder vor Medikamentenrückständen, noch vor Mikroplastik. Hier gibt es weder Vorgaben, noch Messmethoden oder gar Grenzwerte.
Aktuell: auch hier sieht die neue Trinkwasserverordnung Änderungen vor: (März 2019)
Hormonähnliche Stoffe
So werden zum Beispiel neue Werte für sogenannte endokrine Disruptoren eingeführt. Das sind hormonwirksamen Stoffe, die durch Veränderung des menschlichen Hormonsystems die Gesundheit schädigen könnten. Es wurden u.a. Nonylphenol (Grenzwert: 0,3 µg/l), ß-Östradiol (Grenzwert: 0,001 µg/l) und Bisphenol A (Grenzwert: 0,01 µg/l) in die Stoffliste aufgenommen.
Dies wird allerdings auch schon wieder kritisiert, weil die WHO diese Stoffe noch nicht reglementiert hat. Also lieber Geld sparen, als mögliche Gefährdungen präventiv angehen.
Mikroplastik
Ganz neu ist auch das Thema Mikroplastik. Hier ist es vorgesehen, den Gehalt von Mikroplastik im Wasser genauer zu überwachen. Es werden zwar noch keine genauen, verbindlichen Grenzwerte festgelegt, aber es wird eine sorgfältige Beobachtung vorgeschlagen, die dann als Grundlage für die Festlegung von konkreten Methoden herangezogen werden könnte.
(6.) Die Gefahr der Wasserprivatisierung
Viele haben uns darauf angesprochen: die größte Gefahr sei doch die Privatisierung der Trinkwasserversorgung.
Ohne jeden Zweifel eine große Gefahr. Wenn Wasser nicht mehr Grundrecht ist, zur Handelsware degradiert wird, dann wird es schwierig. Die bisherigen Erfahrungen zeigen: wird aus der Trinkwasserversorgung ein Geschäft gemacht, geht das meistens auf Kosten der Bevölkerung. Der Konzern Nestlé hat das schon mehrfach demonstriert. Versuchten sich Städte und Gemeinden an der Privatisierung Ihrer Leitungsnetze, ging auch das in schöner Regelmäßigkeit schief. Entweder litt die Qualität des Wassers stark oder die Preise erhöhten sich dramatisch. Oder beides…
Dies zeigte sich in Portugal, wo sich Kommunen an einer Privatisierung versuchten. Und es zeigte sich in Berlin, wo nach einem Verkauf, den anschließenden Problemen, die Wasserversorgung (teuer) rekommunalisiert wurde.
Zu Recht gehört die Privatisierung zu den größten Gefahren für unsere Trinkwasserversorgung. Es ist eine politische Gefahr, in deren Folge es allerdings zu den „5 größten Gefahren für unser Trinkwasser“ kommen kann.
Filmbeitrag von Frontal21 über die beunruhigende Wasserqualität
Die 5 größten Gefahren für unser Trinkwasser
Eine Zusammenfassung
Auch wenn unser Trinkwasser durch eine Verordnung gesetzlich geregelt und überwacht wird, kann heute niemand eine völlige Schadstofffreiheit unseres Trinkwassers garantieren.
- Es gibt einen Grenzwert, der die Gesamtbelastung des Wassers mit Fremdstoffen misst: die elektrische Leitfähigkeit des Wassers, gemessen in Mikrosiemens µS. Der wurde, entgegen dem, was einem der gesunde Menschenverstand sagt (mehr Gefahr, engere Grenzwerte!), seit Jahren immer weiter erhöht, also abgeschwächt.
- Hier reagiert man im Rahmen dessen, was technisch und wirtschaftlich machbar ist und orientiert sich nicht an dem, was zu unserem Schutz grundsätzlich notwendig wäre.
- Die Kontrolle des Wassers, so gut oder mäßig sie auch sein mag, endet am Übergang in Ihr Wohnhaus. Gefahren durch alte z.B. bleibelastete Leitungen, die es immer noch gibt oder Verkeimung im Leitungsnetz sind nur in Eigeninitiative zu entschärfen. Problem dabei: Leitungswasser, das Sie heute aufwändig und teuer haben prüfen lassen, kann schon morgen ganz andere, neu entstandene Belastungen aufweisen.
- Die Verordnungen und Gesetze messen immer nur Einzelwerte des Wassers. Wie aber Wirkstoffe in der Kombination arbeiten, welche Gefahren durch die Kumulation der verschiedenen Schadstoffe entstehen, welche Langzeitfolgen es gibt, schließlich nehmen wir ja auch über die Nahrung und die Luft Schadstoffe auf, dies ist wenig erforscht und bleibt faktisch unberücksichtigt.
- Moderne, neue Gefahren, wie die Belastung durch Arzneimittelrückstände, Hormone oder Mikroplastik werden bis heute nicht einmal erfasst. Es gibt weder adäquate Messmethoden, noch irgendwelche Grenzwerte.
Die saubere Alternative Mineralwasser?
Sie wollen all diesen Gefahren entgehen und greifen zum „sicheren“, weil ja gut „verpacktem“ Flaschenwasser? Eine ganz schlechte Entscheidung: Mineral- und Tafelwasser wird noch weit weniger kontrolliert Hier gibt es gerade mal 20 Stoffe, die überprüft werden, die Grenzwerte sind teilweise noch niedriger angesetzt. Flaschenwasser ist ökologisch und ökonomisch gesehen ein Desaster! Und Sie bezahlen und finanzieren mit Ihrem Einkauf eine Industrie, die leider nur zu oft rücksichtslos weltweit die natürlichen Wasserressourcen ausbeutet.
Fazit
Die höchste Gewissheit, sauberes und gesundes Wasser zu trinken, erreichen Sie nur durch Eigeninitiative. Leitungswasser ist definitiv besser, als Flaschenwasser. Schadstofffreiheit erreichen Sie nur durch High-Tech-Filtersysteme.
Mineralwasser ist qualitativ keineswegs besser, als Leitungswasser. Es ist in vielen Fällen deutlich schlechter. Ideal ist aus unserer Sicht der Einsatz eines guten Trinkwasserfilters. Wir nutzen in unseren Wassertankstellen die Wasserwerke von Ideal Water.
Unsere Lösung: Gutes Wasser an unseren
Trink-Dich-Fit – Wassertankstellen
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