Guten Appetit: Fleur de Sel – eine Prise Plastik für Ihr Essen!
Plastik im Meersalz „Fleur de Sel“
Als eine besondere Köstlichkeit für Gourmets gilt das Fleur des Sel, ein besonderes, sehr teures Salz, das mit einer Holzschaufel direkt von der Meeresoberfläche abgeschöpft wird.
Diese Nachricht dürfte die Gourmets etwas schrecken: in verschiedenen Sorten des Edelsalzes wurden nun Plastikpartikel nachgewiesen.
Dies ist eine direkte Folge, des leichtfertigen Umgangs mit Plastikmüll. Und durch die besondere Art der Gewinnung des „Fleur de Sel“ an der Meeresoberfläche, ist dieses Salz mehr belastet, als konventionelles Meersalz, das am Boden eines Beckens gewonnen wird.
Denn viele der mikroskopisch kleinen Plastikteilchen treiben an der Meeresoberfläche.
Jährlich werden nach Schätzungen einer neueren Studie (veröffentlicht im „Magazin Science“) bis zu 12 Millionen Tonnen Plastik in den Meeren entsorgt.
Dr. Barbara Scholz-Böttcher, Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Universität Oldenburg, meint: „Plastik im Salz ist eine Konsequenz aus der jahrzehntelangen, leichtfertigen Entsorgung von Kunststoff. Insgesamt hält diese Entwicklung der Gesellschaft den Spiegel vor. Der Plastikmüll landet in einem sehr hochwertigen Produkt jetzt wieder auf dem Essteller.“
Dies ist aber nur eine, dafür aber im besten Wortsinn „delikate“ Auswirkung eines großen Umweltproblems: nämlich der Belastung der Umwelt mit Plastik. Plastik wurde nun bereits in Honig, im Bier, in Flüssen und Meeren und sogar im Trinkwasser und menschlichem Blut nachgewiesen.
Wie kommt das Plastik ins Meer?
Wie kommt es zu dieser Ansammlung von Plastik im Salz? Millionen von Tonnen Plastik landen jährlich im Meer. Natürlich gibt es immer noch Regionen, in denen der Müll direkt im Meer entsorgt wird. Aber es gelangt dort auch indirekt hin:
Als Mikroplastik bezeichnet man per Definition Plastikteilchen, die kleiner als 5mm sind. Hochproblematisch sind dabei Teilchen, die so klein wie Staubpartikel sind. Denn die werden z.B. auch über die Luft verteilt und gelangen so praktisch überall hin. Über das Abwasser in Kläranlagen, weiter über Bäche und Flüsse, gelangt es in Seen und Meere. Mikroplastik findet sich in beispielsweise in vielen Kosmetikprodukten. Es wird primäres Mikroplastik genannt. Plastik, das durch Abrieb und Zerfall entsteht und so im Wasser schwimmt, wird sekundäres Mikroplastik genannt.
Der größte Plastikteppich im Nordpazifik, der Great Pacific Garbage Patch, hat mittlerweile etwa das Ausmaß der Fläche von Europa angenommen. Man nennt diese Insel auch den „siebten Kontinent“.
Wie gefährlich ist das Plastik
Dafür existieren noch keine umfangreichen Studien. Sicher ist, dass das Plastik über die Nahrungskette auch in unser Essen gelangt.
Das Plastik im Meersalz „Fleur de Sel“, die dort gefundenen Mengen, immerhin bis zu 1800 Mikrogramm je Kilogramm Salz, verletzten keine Grenzwerte – denn die gibt es noch nicht… Trotzdem warnen Experten vor langfristigen Folgen. Denn wie Wirkung von Mikro- und Nanoplastik ist noch fast unerforscht.
Laut Prof. Dr. Edmund Maser vom Institut für Toxikologie und Pharmakologie der Universität Kiel kann man davon ausgehen, dass Mikroplastik als ein Vehikel für den Transport von Schadstoffen in den menschlichen Körper funktioniert. „Mikroplastik kann organische Substanzen wie DDT, Dioxin, aber auch Schwermetalle anreichern und die Freisetzung dieser Stoffe im Körper beschleunigen“, so Maser.
Auch wurden bei Versuchen mit Muscheln inzwischen entzündliche Prozesse entdeckt, die durch das Mikroplastik ausgelöst wurden.
So gelangt Plastik in unsere Meere – das Meer ertrinkt im Abfall
Jedes Jahr gelangen bis zu zwölf Millionen Tonnen Kunststoffabfälle in die Ozeane. Rund 20% des Mülls stammt von Schiffen, der Rest gelangt vom Festland über Abwasserkanäle und Flüsse, durch Windverwehung oder Eintrag über die Strände ins Meer. Das folgende toll gemachte Video von oceancare.org informiert kurz und sachlich!
Wie vermeide ich Mikroplastik? Was können wir tun?
Mikroplastik zu vermeiden, ist nicht einfach. Es gibt keine eindeutig geregelte Kennzeichnungspflichten (was ist denn „Plastik“ und was nicht?), die Kunststoffe können praktisch in jedem Kosmetikprodukt stecken.
Allerdings gibt es Listen, die kritische Produkte auflisten. Generell wird bei Bioprodukten in aller Regel auf den Einsatz von Plastik verzichtet.
In dem BUND-Einkaufsratgeber können Sie für viele Produkte prüfen, ob Plastik enthalten ist.
Generell sollten Sie vor allem auf folgende Bezeichnungen achten:
Kunststoff |
Abkürzung |
Polyethylen |
PE |
Polypropylen |
PP |
Polyethylenterephthalat |
PET |
Nylon-12 |
Nylon-12 |
Nylon-6 |
Nylon-6 |
Polyurethan |
PUR |
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere |
EVA |
Acrylates Copolymer |
AC |
Acrylates Crosspolymer |
ACS |
Polyquaternium-7 |
P-7 |
|
Quelle: BUND |
Auch das Online-Portal codecheck.info informiert über die Zusammensetzung diverser Produkte.
Es verfügt sogar über eine spezielle App, die das Scannen von Produkten vor Ort ermöglicht.
So lange benötigt Plastik bis es abgebaut wird
Mikropartikel im Wasser
Als Verein Water4Life, der sich für sauberes, gesundes Trinkwasser einsetzt, sind wir naturgemäß gegen alle Flaschenwasser, insbes. gegen die Flut von Plastikflaschen. Neben der Tatsache, dass Mikroplastik auch bereits in Mineralwässern nachgewiesen wurde, sind wir zudem gegen Flaschenwasser, weil hier die Energiebilanz zu schlecht, der ökologische Fußabdruck viel zu groß ist.
Über Plastik im Trinkwasser haben wir bereits hier berichtet.
Natürlich werden alle Mikroplastikpartikel durch Hochleistungsfilter aus dem Trinkwasser entfernt. An den Water4Life Wassertankstellen zapfen Sie also sicher auch plastikfreies Wasser!
Quellen
Einkaufsratgeber BUND
Codecheck.info
ndr – Beitrag über Plastik im Fleur de Sel
Informationen des Umweltbundesamtes
Oceancare.org gegen Plastik in den Meeren
Unsere Lösung: Gutes Wasser an unseren
Trink-Dich-Fit – Wassertankstellen
Mehr Informationen zu unseren Wassertankstellen erfahren Sie hier und in unserem Newsletter!